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Schulsozialarbeit nachhaltig verankern
ab dem Kindergarten

Schulsozialarbeit nachhaltig verankern ab dem Kindergarten

Eva Mosimann

  • Betriebliche Mentorin eidg. Fachausweis
  • Coach SCA/CAS Coaching
  • Soziale Arbeit Dipl. FH
  • Handwerkliche Buchbingerin eidg. FA

Für nachhaltige Veränderungs- und Entwicklungsprozesse

Schulsozialarbeit

  • Beratung und Unterstützung
  • Sparring bei Neuinstallation
  • Mentroing für Einsteigende
  • Weiterbildung und Wissensvermittlung kompakt

Konzept und Herausgeberin von «Emma, die mutige kleine Ente»

evamosimann.ch

Als Schulsozialarbeiterin nahm ich in der Einzelfallhilfe im Rahmen der Anamnese immer wieder wahr, dass Schülerinnen und Schüler des Zyklus 2 (3. bis 6. Klasse) oder Zyklus 3 (7. bis 9. Klasse), sich mit ihrer stark belastenden Situation bereits im Kindergarten konfrontiert sahen.

Mich beschäftigte die Frage, warum die Schulsozialarbeit in solch entwicklungshemmenden Situationen nicht früher beigezogen wurde; das schulinterne Unterstützungsangebot für die Lehrperson, das betroffene Kind und dessen Eltern nicht niederschwellig ab dem Kindergarten zum Einsatz kam.

Mein Schlüsselerlebnis

Folgendes Schlüsselerlebnis veranlasste mich dazu, mein Vorgehen auf der Stufe Kindergarten neu zu konzipieren:

Ich war als Schulsozialarbeiterin unterwegs im Quartier der Schule, als ich auf dem Gehsteig eine Mutter mit ihrem Kind kreuzte. Das Kind zerrte an der Hand der Mutter und rief ganz laut, mir zugewandt zu: «Ich kenne dich!»

Auf meine Frage, woher es mich denn kenne, um zu schauen ob es die Zuordnung machen kann, erhielt ich die Antwort: «Du putzt bei uns im Kindergarten die Räume».

Dies war der ausschlaggebende Moment der mir verdeutlichte, dass ich etwas ändern musste, um die Ausgangssituation zu schaffen, dass das Kind mich als Schulsozialarbeitsperson oder zumindest als Unterstützungsoption vor Ort wahrnehmen kann. Selbst die Mutter konnte nicht sagen, woher mich ihr Kind kennen sollte.

Mein jährlicher Besuch im Kindergarten, mit einer Geschichte für die Kinder und dem Versuch, die Schulsozialarbeit näher an diese Altersgruppe und die Lehrpersonen heranzutragen, liefen scheinbar ins Leere.

Die 45 Minuten Zeitaufwand pro Kindergarten und Schuljahr waren somit deutlich zu wenig, um die Schulsozialarbeit nachhaltig zu verankern.

Meine zeitlichen Ressourcen konnte ich jedoch nicht ausbauen. Daher musste ich einen Weg finden, um mit etwas mehr Zeitaufwand, einem guten Konzept und griffigen Arbeitsinstrumenten den gewünschten Effekt zu erzielen.

Meine Antwort auf das Schlüsselerlebnis

«Emma die Ente», war meine Antwort; eine eigenständige Figur im Kindergarten, eingebettet in ein Konzept, umrahmt von einfachen Arbeitsinstrumenten.

«Emma, die mutige kleine Ente»; als Konzept und Arbeitsinstrument zur nachhaltigen Verankerung der Schulsozialarbeit ab dem Kindergarten, möchte ich für die Schulsozialarbeit zugänglich machen.

Emma kann fliegen. Sie fliegt gerne in die Kindergärten, für die Sie als Schulsozialarbeitsperson zuständig sind.

Emma

«Ich bin Emma, ein Entenkind und lebe über das Schuljahr hinweg in einer Klasse.

Emma in der Klasse

Jeden Tag kommen Kinder im Alter von 4 bis 8 Jahren, sowie Lehrpersonen zu mir. Wir verbringen dann zusammen viel Zeit mit Spielen und Lernen. Während den langen Sommerferien jedoch, besuche ich meine Entenfamilie im grossen Teich.

Ich habe in der Klasse eine wichtige Funktion.

Die Lehrperson setzt mich gezielt ein, wenn sie wahrnimmt, dass es einem Kind oder einer Gruppe von Kindern nicht gut geht. Ich werde dann dem betroffenen Kind überreicht, damit es mich, zur Besprechung der Situation, halten und ich ihm etwas Trost spenden kann.

Da ich so flauschig weich bin, gelingt dies meist.

Emma im Elterngespräch

Die Lehrperson setzt mich auch ein, wenn Eltern in die Klasse kommen, um über die schwierige Situation ihres Kindes zu sprechen. Mein Einsatz gilt dann der Suche nach passenden Unterstützungsmöglichkeiten, da mein Trost nicht immer ausreicht, damit es einem Kind wieder besser geht. Die Schulsozialarbeit ist in diesem Zusammenhang auch immer wieder mal Thema.

Emma begleitet die  Kinder

Wenn die Kinder mich bereits etwas besser kennen, werde ich, gleich der Lehrperson, auch von ihnen zum Trost für wahrnehmbar traurige Kinder der Klasse geholt, und weitergereicht.

Solche Momente liebe ich ganz besonders, da ich erleben darf, dass die Kinder verstanden haben, acht aufeinander zu geben.

Die Rolle der Schulsozialarbeitsperson

Auf mich achtet die Schulsozialarbeitsperson. Sie kommt ab und zu auf einen Kurzbesuch in die Klasse, um zu schauen wie es mir mit den Kindern geht.

Gegen Ende des Schuljahres, darf ich dann mit ihr mitgehen, da sie es ist, die mich zu meiner Familie an den grossen Teich bringt.»